Während Medikamente häufig nur einen Wirkstoff haben, sind Heilpflanzen komplexe Kombinationen aus verschiedenen Substanzen. Experten zählen dazu Antioxidantien, Spurenelemente, Vitamine, Mineralstoffe und vor allem die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe. Häufig sind auch die positiven Wirkungen auf die Gesundheit zahlreich, also zum Beispiel nicht auf ein bestimmtes Organ beschränkt. Aber natürlich gilt wie bei Medikamenten, dass man nicht eine beliebig große Menge einer Heilpflanze zu sich nehmen sollte. Zudem ist zu beachten: Wer Heilpflanzen nicht sicher von Giftpflanzen unterscheiden kann, sollte sich von Experten beraten lassen.
Einige Heilpflanzen wachsen praktisch vor unserer Haustür. Dazu gehört etwa der Augentrost, der zur Familie der Sommerwurzgewächse zählt. Wie der Name schon sagt, tut er den Augen gut, und wird zum Beispiel bei Entzündungen der Bindehaut oder Gerstenkörnern eingesetzt. Ein aus Augentrost bereiteter Tee hilft dagegen dem Magen oder auch gegen einen entzündeten Rachen. Sehr bekannt und von vielen angewendet: Baldrian. Dessen Inhaltsstoffe wie ätherische Öle sollen beruhigen und einen guten Schlaf ermöglichen. Nahezu überall wächst die Brennnessel, die gegen Blasenentzündungen, Durchfall oder auch bei Rheuma empfohlen wird. Ebenso häufig findet man Löwenzahn, der den Appetit steigert, gut für die Leber ist und von Rheuma oder Gicht verursachte Schmerzen reduziert.
Eher selten ist der Frauenmantel, der Menstruationsbeschwerden verringern soll und dem eine stärkende Wirkung auf das Bindegewebe nachgesagt wird. Johanniskraut setzt man unter anderem gegen Angstzustände ein, weil es die Neurotransmitter-Balance reguliert. Auch Schafgarbe hat diverse positive Wirkungen – etwa auf einen entzündeten den Magen-Darm-Trakt oder bei Infektionen und Verletzungen der Haut. Letztere sind auch ein Einsatzgebiet von Spitzwegerichoder Kamille, die darüber hinaus bei Erkältungen oder Verdauungsproblemen und vielem mehr verwendet wird.
Quelle:
Heimische Heilpflanzen: Die stärksten Gewächse und ihre Wirkung
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